"Also ich komme aus Dallgow. Also Falkensee. Spandau? Naja auf jeden Fall kurz vor Berlin… es ist schon ein Dorf, aber auch nicht so richtig." Wer die Dallgower Jugend nach Sehnswürdikeiten und "must knows" aus ihrer Heimat fragt, der wird wahrscheinlich erst mal ein Lachen und "Hä die Bahn nach Berlin!" zu hören bekommen. Die Ernsthafteren antworten vielleicht noch mit einem Ausflug zur Mega-Kaufhalle "Havelpark" und einem anschließenden Spaziergang durch das Naturschutzgebiet der Döberitzer- Heide. Doch WTF ist Dallgow eigentlich?

Vor allem ist Dallgow eine der am stärksten wachsenden Gemeinden in Brandenburg. Das liegt nicht nur am Zusammenschluss mit Seeburg 2003(ja, dass ist noch garnicht so lange her!), sondern auch daran, dass sich die Einwohnerzahl seit den 2000ern, so gut wie verdoppelt hat. Mittlerweile sind wir eine stolze Gemeinschaft von knapp über 10.000 Menschen. Eine Gemeinschaft, die sich aus den Ortschaften Ausbau(?), Dallgow, Neu Döberitz, Rohrbeck, Neurohrbeck, Sperlingshof, Seeburg und Engelsfelde(?) zusammensetzt. Damit grenzt Dallgow nicht nur an Wustermark und Berlin, sondern auch an Potsdam. Es ist flächenmäßig größer als Falkensee, nur wohnt halt kaum jemand auf der Fläche.

Doch alles Begann mit einem kleinen slavischen Dorf in einem idyllischen Kiefernwäldchen, dass zum ersten mal 1271 seine Erwähnung fand.(Und wer kein Bock auf die Geschichte hat kann einen Absatz weiterspringen) Unter dem Namen Dalge wanderte das Stückchen Land von einer reichen Hand in die andere, bis sich die Bauern 1811, im Rahmen der Zehntablösung, ihr Eigentumsrecht erkaufen konnten. Was sie dann 1841 noch einmal tun mussten, aufgrund fehlender Unterlagen… das zum Thema deutsche Bürokratie. 1871 sollte das kleine Dörfchen, mit dem Bau der Bahnstrecke Berlin- Lehrte, einen Bahnhof erhalten. Da aber weder Dallgow noch Rohrbeck für einen Bahnhof Verantwortung tragen wollten, irgendwas mit Kühe die dann weniger Milch geben würden, wurde er einfach erstmal auf die Ortsgrenze gebaut. Und wie wir Einwohner aus dem 21. Jahrhundert bezeugen können, hat sich dieses Risiko durchaus gelohnt. 1895 wurde das kleine Dallgow, jedoch endgültig aus seiner Idylle gerissen. Mit dem aus Bau des Truppenübungsplatz, wurde Dallgow entsiedelt und primär für militärische Zwecke verwendet. Immerhin kann Dallgow dadurch von sich behaupten mal einen Flugplatz(1910) gehabt zu haben. Unter dem NS-Regime erfolgte 1936 der Bau des Olympischen Dorfes, für die Herberge der internationalen Spieler. Das bedeutet, dass Dallgow Schauplatz internationaler Propaganda und damit auch sehr ausführlich auf Wikipedia unter Olympische Spiele 1936 zu finden ist. Nur in den Schulunterricht hat es dieses, sogar bis heute stehende, Denkmal irgendwie nie so richtig geschafft. Nun ja Krieg vorbei, Bodenreform, Aufsiedlung und Zusammenschluss mit Rohrbeck(1950). Und ein Leben unter der Besatzung der Roten Armee bis 1991. Und wenn du mehr wissen willst, solltest du ab diesem Zeitraum deine Eltern oder Großeltern fragen können oder du stöberst mal auf dallgow.de unter Unsere Gemeinde ein bisschen weiter.

Das nächste mal geht es darum wie wir (jungen Menschen) Dallgow aktiv mitgestalten können und mit der Politik in den Austausch kommen können.